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ich biete an : teilmöbliertes Zimmer
an ruhigen Untermieter,
ab 15.09.2023 für ca. 6 Monate
gerne Praktikant oder Werkstudent
keine Waschmaschine in der Wohnung aber >> - Waschcenter in der Nähe - ca 650 m,
schnelles W-LAN ( 250 Mbit / s )
diese Möbel sind im Zimmer vorhanden :
Bett, Schreibtisch, Stuhl, Kommode, Kleiderständer, Sessel
die Küche ist ausgestattet mit E-Herd incl. Ofen, Kühlschrank, Spüle, Geschirr , Besteck, Töpfe, Messer, Toaster, Wasserkocher
Fahrradabstellplatz
zentrale Lage zwischen Alster und Schanzenviertel,
gute Verkehrsanbindung
Bus 4 , 5 , 15 - Bezirksamt Eimsbüttel
U Bahn Linie U 1 - Hallerstrasse - 7 min entfernt
U Bahn Linie U 3 Hoheluftbrücke - 5 min entfernt
Discounter wie Aldi , Lidl . Netto alle wenige min entfernt
Univiertel ca. 10 min zu Fuss entfernt
Waschsalon ca. 8 min entfernt
Zimmer für Untermieter - keine WG
Vermietung nur nach persönlicher Besichtigung
Spiegel online
Dienstag, 12.07.2016 11:31 Uhr
Gesichtslose Wohnsilos, Graffiti auf Waschbeton, der Gestank von Pissoirs in finsteren Durchgängen, Müllberge, Tristesse am Stadtrand. Endstation. Fast unweigerlich werden Assoziationen wie diese wach bei dem Wort Hochhauskomplex. Einer Bauform, die längst zum Symbol für ein Prekariat geworden ist, das hoffnungslos abgehängt wurde.
Die Hamburger Grindelhochhäuser wollen diesem Klischee so ganz und gar nicht entsprechen: Die zwölf gelb verklinkerten, bis zu 15 Stockwerke hohen Riesenblöcke ragen mitten in Harvestehude auf, dem teuersten Stadtteil Hamburgs. Ringsum liegen gepflegte Grünanlagen, vornehme Altbauten und die Außenalster. Starkoch Tim Mälzer wohnt in der Nachbarschaft, ein Stückchen weiter die Modedesignerin Jette Joop.
Vor 70 Jahren, am 12. Juli 1946, erfolgte der erste Spatenstich für den Bau, in dem ursprünglich britische Besatzungstruppen wohnen sollten. Doch die entschieden sich, gemeinsam mit den Amerikanern, ihr Hauptquartier in Frankfurt aufzuschlagen. Das "Hamburg project" drohte zur Bauruine zu verkommen. Da aber viele Menschen in der im Krieg stark zerstörten Stadt dringend ein Dach über dem Kopf brauchten, ließ der Senat am Grindelberg die erste "Wohnhochhausstadt" Deutschlands entstehen.
Picknick über Hamburgs Dächern
Manche sahen in Hamburg ein zweites Manhattan emporwachsen. Kritiker des Projekts hingegen wetterten gegen die "seelenlose Wohnmaschine", die sich architektonisch an Vorbildern der klassischen Moderne wie der Architektenlegende Le Corbusier orientierte. Bis Mitte der Fünfzigerjahre entstanden bei dem Bauprojekt mehr als 2000 erschwingliche Wohnungen. Mit Zentralheizung, Aufzügen und Müllschluckern waren sie für die damalige Zeit geradezu luxuriös ausgestattet.
Mitten im Grünen: Die Grindelhochhäuser liegen direkt am Innocentiapark.
Begehrt sind diese Apartments auch heute noch. Der Journalist und Buchautor Claus Reissig wohnt seit etlichen Jahren in einem der inzwischen denkmalgeschützten Gebäude. Zu einer für Hamburg sehr günstigen Miete und noch dazu viel heller als in manchem Altbau, da die Baumkronen direkt unter seinen Fenstern im achten Stock enden.
Angefangen hatte seine Leidenschaft für die Hamburger Großwohnsiedlung mit einem alten Schwarzweißfilm, dessen Titel Reissig längst vergessen hat. "In dem Film besucht ein Mann seine Freundin in einem dieser Hochhäuser. Vor einem bodentiefen Fenster breiten sie eine Decke aus und picknicken in der Sonne, mit einem atemberaubenden Blick über die Stadt", erinnert er sich. "Als ich das sah, wurde mir klar, dass ich in solch einer Wohnung leben wollte." Große Fluktuation und Leerstand gebe es nicht, denn ausziehen wolle eigentlich niemand, sagt Reissig. "Und wenn doch mal ein Apartment frei wird, geht es sofort unter der Hand weg."
Während sich Trabantensiedlungen an den Peripherien vieler Großstädte zu sozialen Brennpunkten entwickelt haben, wohnen in den zentral gelegenen Grindelhochhäusern viele gut situierte Mieter, darunter Ärzte und Architekten. Die "Bild"-Zeitung berichtete zwar erst kürzlich über eine angebliche Verwahrlosung des Areals sowie Gewalt- und Drogenexzesse. Reissig aber kann über solche Skandalgeschichten nur den Kopf schütteln: "So etwas habe ich noch nie gehört, geschweige denn gesehen." Für ihn ist das Leben hier vor allem vom guten Einvernehmen unter den Nachbarn geprägt: "Das Zusammenleben kann hier sehr kreative Formen annehmen. Einige Leute betreiben vor dem Haus sogar Guerilla Gardening".