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Es stehen ab sofort bzw. in den nächsten Wochen 2 Zimmer zur Verfügung, ggf. Teilmöbliert, im 1. OG. Falls dich das "große Ganze" anspricht, zeigen wir Dir bei einem ersten kennenlernen gerne persönlich die gerade freien (oder frei werdenden) Zimmer! :-)
Für die genannten Zimmer suchen wir zum jetzigen Zeitpunkt ausschließlich FLINTA*.
Zur Miete kommt ein Beitrag von 70€ zu unserer "Essenskasse", davon werden Dinge des Täglichen und allgemeinen Bedarfs gemeinschaftlich für die WG eingekauft, also z.B. Toilettenpapier 🧻, Reis, Nudeln, Brot 🥪, Aufschnitt, Kaffee. In einem Gewissen Maß ist die menschliche Grundversorgung damit also bereits abgedeckt. 😉
Das Projekt Eschenhof existiert als kollektive Gemeinschaft seit nunmehr 13 Jahren und organisiert und orientiert sich nach ökologischen Gesichtspunkten, die auch soziale und ökonomische Aspekte umfassen. Der Hof wurde weitestgehend selbstorganisiert saniert und erhalten.
Aktuell wohnen wir hier mit bis zu 14 Menschen, und 3 Hunden verteilt auf 3 Küchen, verschiedene Werkstätten, Projekträume, Sportraum, etc...
Wenn du etwas mit unserem alten aber nicht überholten Selbstverständnis anfangen kannst und dir vorstellen kannst für 6 Monate aufs Land zu ziehen – wenn du uns kennen lernen willst und dich kollektiv einbringen möchtest, dann schreib uns!
Der Eschenhof ist ein Mietshäuser-Sydndikats Projekt im Süd-Osten von Hamburg. 2009 wurde der Hof von einer Gruppe gekauft selbstorganisiert, selbstverwaltet renoviert und zu dem gebracht was er heute ist. Ein Hof indem vieles kernsaniert und bewohnbar gemacht wurde, offene Räume gebaut, konzipiert und schöne Orte geschaffen wurden.
Ein Projekt, dass strukturell ein Ort ist der mit einem Land Projekt vergleichbar ist. Ein Projekt, dass eine Gemeinschaft braucht die wie eine Art Zahnrad zusammen funktioniert.
Ein Projekt, dass Menschen braucht deren Alltag in einen Ort wie dem Eschenhof passt
Was es genau bedeutet auf dem Eschenhof zu wohnen:
Wir müssen im Winter 100m³ Holz sägen, spalten und stapeln. Dies macht, dass wir in Relation recht geringe Heiz Kosten haben, da wir das eben selber machen. In der Regel verabreden wir uns im Winter zu „Holzwochenenden“ um gemeinsam diesen Berg zu stemmen. Neben dem müssen wir an kalten Tagen bis zu drei mal am Tag unsere Heizung anschmeißen. Wir heizen mit einem Stückholzvergaser der unsere Zentralheizung mit Wärme speist, dessen Betrieb davon abhängt wie regelmäßig Menschen die den Eschenhof bewohnen, diesen bestücken.
Jeden Montag machen wir Hoftag/Action Day wo wir beispielsweise die „Abfälle“ des örtlichen Biomarktes vom Wochenende abholen.
Wir haben uns dadurch eine kleine „Food-Sharing“ Struktur aufgebaut. Diese macht, dass wir relativ wenig Geld für frisches und qualitativ hochwertiges Gemüse/Obst und Lebensmittel ausgeben müssen. Dennoch ist es so, dass auch diese Struktur Lebenszeit von Menschen benötigt, die sich regelmäßig um das sortieren des „Biomarktes“ kümmern.
Neben dem, haben wir eine gemeinsame Essens-Kasse mit der weitere Sachen wie Nudeln, Reis und Milch gekauft werden. Auch das organisieren wir gemeinschaftlich.
Auch sind kleinere Reparatur-Arbeiten, Putzen, Aufräumen, Einkaufen, Holz auffüllen oder Rasen mähen Teil des Montages. Denn wenn viele Hände anpacken, kann auch viel gemeinsam geschafft werden. Sonst kann der Hof auch ein ganz schönes Fass ohne Boden sein.
Zwei mal im Jahr verabreden wir uns zu „Bauwochen“ in denen größere Projekte angefasst werden. Hier kümmern wir uns beispielsweise um die Instandsetzung des Hauses, wir streichen die Fenster frisch, kümmern uns um feuchte Stellen im Mauerwerk oder um das Gartentor, dass schon Ewigkeiten repariert werden muss…
Neben dem steht noch ein nicht zu geringschätzender Teil an verwalterischer Arbeit, die wir ja, oh Wunder, auch selber machen
Wenn ein großer Teil der Belegschaft im Alltag damit beschäftigt ist, Lohn zu arbeiten, die Struktur des Hofes privat zu nutzen oder andere Dinge zu tun, funktioniert so eine Gemeinschaft nicht. Weshalb wir Menschen suchen, die Lust haben auf ein Leben in Selbstverwaltung. Die Bereit sind die Kosten und die Zeit der Selbstverwaltung mit zu tragen und auf der anderen Seite das Potenzial der Selben zu erfahren. Denn es ist auch ein traumhafter Ort in dem schöne Orte geschaffen werden können und schon wurden, er läd zum Basteln, zum eigenständigen Lernen ein und um gemeinsam an seinen Aufgaben zu wachsen.
Er bietet Werkstätten (Fahrrad, Holz & Metall Werkstatt + Auto-Grube) die genutzt werden können, einen wunderschönen Garten mit einer Vielfalt an Kräutern und Pflanzen, einen Sportraum mit Boxsack und Skaterampen, ein „Cafe“ indem sich regelmäßig Gruppen treffen können oder wir selbst schon die ein oder andere Party gefeiert haben. Ein Ort an dem DIY gelebt wird.
Es braucht Bereitschaft, von Menschen die längerfristig Teil des Projektes sein wollen, an der Organisations-Struktur eigeninitiativ Teil zu nehmen und die Bereitschaft über das eigene Dasein hinaus Verantwortung auf dem Hof zu übernehmen.
Das heißt nicht, dass Menschen die bei uns wohnen 365 Tage des Jahres auf dem Hof verbringen, auch Bewohnende des Eschenhofes verreisen, haben außerhalb Verpflichtungen oder müssen mehrere Tage auf Jobs in andere Städte. Die Frage ist nur, auf wie vielen Schultern liegt es auf Dauer…
Wenn du dich darin wieder findest und du gerade einen neuen Ort suchst melde dich doch gerne bei uns. Wir suchen Menschen die diesen Ort bereichern und mitgestalten möchten!
Schreib uns gerne eine Mail an: info[at]projekt-eschenhof.org
Die Lage im Außenbereich von Bergedorf könnte besser nicht sein. Ruhig und entspannt, aber mit Bushaltestelle direkt vor der Tür. Die 225 bringt Dich direkt zum Bf. Bergedorf, von dort aus bist Du in null,nixx mit der S-Bahn in der City. Diverse Supermärke, Budni, usw. sind mit dem Fahrrad in wenigen Minuten zu erreichen. Zu Fuß sind es nach Bergedorf rein ca. 20-25 Minuten. Lieferando liefert hier auch hin. ;-)
*** Unser Selbstverständnis ***
Für uns ist es wichtig einen Ort zu haben, an dem die übergeordnete Rolle der Lohnarbeit nicht im Vordergrund steht. Kapitalismuskritik und alternative Lebensformen sind für uns keine Jugendphase. Unser Ziel ist es langfristig Perspektiven und Strukturen aufzubauen, um unser Leben nicht nach Job und Karriere ausrichten zu müssen. Wir lehnen „Arbeit“ an sich nicht ab, wollen aber selbst entscheiden, was und wo wir arbeiten: Bauen, Produzieren, sozial intervenieren, Reproduzieren, ob wir künstlerisch, musikalisch oder anders unterwegs sind. Dazu gehört auch, wann, wieviel, wie lange, mit wem, für wen und unter welchen Bedingungen wir tätig sind. Hier auf dem Eschenhof haben wir einen Raum für Visionen, z.B. zur Erschaffung einer Alternative zur Lohnarbeit oder auch für Überlegungen, wie eine gemeinsame solidarische Lebensplanung aussehen könnte (Thema Altersvorsorge). Es scheint uns elementar, einen Platz zu schaffen, an dem eine gemeinschaftliche Auseinandersetzung, auch mit Sorgen und Ängsten, stattfinden kann, in dem diskutiert und ausprobiert wird, nicht nur ein Mal in der Woche beim Plenum, sondern auch schon beim Frühstück! Der Eschenhof ist dabei ein Ausgangspunkt, Gegenkonzepte zur mehrheitsgesellschaftlichen Vorstellung von Arbeit zu entwickeln und zu leben.
Um die Zwänge und Abhängigkeiten für uns vom regulären Arbeitsmarkt zu verringern und zurückzudrängen, streben wir ein möglichst ressourcenschonendes Leben und Wirtschaften an (was auch ökologisch notwendig ist). Dazu gehört z.B., dass wir Alltagsgegenstände teilen (z.B. Kühlschrank, Auto, usw.), Gemüse umsonst organisieren, unseren Wohnraum günstig selbst ausbauen und zum Teil mit recycleten Materialien. In vielen Bereichen des gemeinschaftlichen Lebens versuchen wir uns Fähigkeiten und Fertigkeiten anzueignen und weiterzugeben. Arbeitsteilung und Technisierung finden wir dabei oft super, aber wir wollen auch selbst handlungsfähig sein, Abhängigkeiten verringern und merken und ausprobieren, was möglich ist und was wir selbst auf die Beine stellen können. Einige von uns bestellen den Garten und lernen dabei mit der Zeit voneinander und miteinander. Sämtliche bauliche Maßnahmen haben wir selbst geplant und durchgeführt, z.T. in Zusammenarbeit mit befreundeten Handwerker_innen. Dabei bestimmen wir eigenständig, mit welchen Materialien und in welchem Tempo wir arbeiten. Der Kauf des Eschenhofes, mit dem wir das Abhängigkeitsverhältnis von Mieter_innen zu Vermieter_innen aufgelöst haben, sehen wir als Teil dieses DIY-Ansatzes.
Wir sehen im Kapitalismus nicht das schöne Leben, sondern eine eiskalte Verwertungslogik. Wir haben keinen Bock mehr auf diese Pseudo-Alternativlosigkeit, wir glauben nicht an das Ende der Geschichte. Wir wollen eine solidarische Ökonomie, die nicht auf Kapitalakkumulation ausgerichtet ist, sondern sich an den Bedürfnissen der Menschen orientiert.
Wir glauben, ein richtigeres Leben im falschen ist möglicher! Kollektive Zusammenschlüsse sind eine Alternative zu den kapitalistischen Mechanismen wie Individualisierung, Leistungsdruck, Konkurrenz , Profitorientierung und Zukunftsangst. Es gibt immer Schwierigkeiten einen kollektiven Alltag zu bewältigen, aber da haben wir mehr Bock drauf, als zu überlegen, wie wir die nächste 40-Stunden Arbeitswoche überstehen sollen. Wir wollen unsere Utopien erproben!
Wir lehnen sämtliche Formen von Herrschaftsverhältnissen ab, nicht nur, weil sie die Grundlage für Ausbeutung und Diskriminierung darstellen, sondern weil wir von einer Gleichheit aller Menschen ausgehen. Klingt banal, wird aber total kompliziert, wenn mensch einmal anfängt, sich damit wirklich zu befassen. Natürlich ist jeder Mensch irgendwie anders und besonders, aber genau darum geht es auch: Wir wollen die Menschheit nicht kategorisieren, weder in schwarz-weiß noch männlich-weiblich noch arm-reich oder sonst irgendwie. Doch das sagt sich so leicht… Uns ist klar, dass wir alle in Herrschaftsstrukturen eingebunden sind und sie viel zu oft reproduzieren – aber das heißt auch, dass wir ihnen nicht hilflos ausgeliefert sind, sondern die Möglichkeit haben, sie zu verändern und irgendwann ganz abzuschaffen. Wir wollen den Weg in diese Richtung weiter gehen. Auch wenn Herrschaftsformen nicht immer eindeutig oder starr sind, existieren doch klare Strukturen systematischer Dominanz, die sich über einen langen Zeitraum entwickelt haben und sich als recht dauerhaft erwiesen haben. Dazu zählen viele Ismen wie Rassismus oder Sexismus, die auf gesellschaftlichen Konstruktionen wie „Rasse“, „Ethnie“, „Sex“ oder „Gender“ beruhen, die als „natürlich“ gelten. Darüber hinaus gibt es diverse andere Formen der Diskriminierung wie z.B. gegenüber Menschen mit Behinderung oder sogenannten psychisch Kranken. Wie auch immer sich Herrschaft oder Diskriminierung ausprägen, liegen ihnen Normen zugrunde. Diese normierte Position lässt sich – in den Gefilden, in denen wir leben – mit westeuropäisch bzw. nordamerikanisch, weiß, männlich, heterosexuell, städtisch und gesund beschreiben. Aus so einer Perspektive können andere Menschen dann schnell in Kategorien eingeordnet werden, die sie zunächst einmal als ‚irgendwie anders‘ markieren und sie mit nem Haufen von Zuschreibungen oder Vorurteilen ausstatten. Herrschaft kann aber auch viel unauffälliger und subtiler auftreten, also womöglich auf Arten und Weisen, die uns heute (noch) gar nicht systematisch erscheinen. Da gehen die Wünsche und Bedürfnisse einer Person unter, weil sie nicht so gern vor allen auf dem Plenum reden mag und die andere zwischen Bauen am Haus und Geld verdienen müssen im Dauerstress ist. Unser Plan – utopisch, auf jeden – ist, ein Zusammenleben zu schaffen, in dem es allen gut geht, in dem für verschiedenste Bedürfnisse Platz ist und in dem es möglichst herrschaftsfrei zugeht. Um die Theorie der Praxis Schritt für Schritt anzunähern, haben wir das Projekt Eschenhof gegründet. Wir organisieren uns auf dem wöchentlichen Plenum, wo wir Entscheidungen im Konsens treffen und haben bestimmte Aufgabenbereiche in AGs aufgeteilt. Wir setzen uns mit Herrschaftsverhältnissen im Alltag auseinander und versuchen, diese aufzubrechen. Uns ist bewusst, dass das alles nur ganz kleine Schritte und nur ein paar Körner Sand im Getriebe sind. Aber diese kleinen Schritte können individuell viel ausmachen – und wir setzen auf viele weitere Sandmenschchen!
Wir leben in einer Gesellschaft, die durch Individualisierung und Vereinzelung geprägt ist, in der sich stets der_die Stärkere durchsetzt. Verwertungsmentalität, Konkurrenz(denken) und Leistungsdruck werden permanent vorgelebt, ausgelebt, verinnerlicht und bilden – manifestiert in gesellschaftlichen Institutionen – die Grundlagen für das Mit- und Gegeneinander im Kapitalismus. Durch die daraus resultierende Vereinzelung wird auch die widerständige Organisierung erschwert. Dies führt dazu, dass soziale und finanzielle Angriffe wie z.B. miese Bezahlung, Lohnkürzungen, Verarschung durch Behörden, Mietsteigerungen und Verdrängung aus dem Wohnumfeld oft ohne Gegenwehr bleiben. Wir denken, eine kollektive Organisierung mit einem solidarischen Zusammenleben kann eine effektive Antwort auf diese Probleme sein. Wir sehen das kollektive Zusammenleben als Alternative zur kapitalistischen Individualisierung, aber auch als Experimentierfeld, um sich in der Auseinandersetzung mit der Gruppe persönlich weiterzuentwickeln. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, zusammen mit vielen Menschen zu wohnen und auch andere Teilbereiche unseres alltäglichen Lebens gemeinsam zu bestreiten. Durch eine Vielzahl von Fähigkeiten und Kontakten, die im Eschenhof aufeinander treffen, entstehen Synergieeffekte und ein weitverzweigtes Netzwerk. Die Nutzung kollektiver Gemeinschaftsgüter ermöglicht uns freier von Sachzwängen kapitalistischer Verwertung zu leben. Auf lange Sicht wollen wir über das Institut für nachhaltige Entwicklung den Zwang zur fremdbestimmten Arbeit aufheben. Wir unterstützen emanzipatorische Kämpfe gegen soziale Missstände und diskutieren über langfristige Alternativen. Gefahren kollektiver Organisierung versuchen wir dabei zu berücksichtigen. In gruppendynamischen Prozessen können individuelle Bedürfnisse und Grenzen schnell übergangen oder vernachlässigt werden. Und eine kollektive Identität führt schnell zu bewussten und unbewussten Ausschluss- und Abgrenzungsmechanismen. Durch den Aufbau eines Rückzugraums und einer weitreichenden Infrastruktur schaffen wir einen Ort zum Ausruhen, Kräfte sammeln und gemeinsamer Reflexion, um in einer Schwächephase einer europäischen Linken nicht aufgeben zu müssen, sondern uns eine widerständige Perspektive zu erhalten.
Die genannten Kosten beziehen sich auf eine Warmmiete (400€) und 70€ für die WG-Kasse. Details dazu dann gerne beim Kennenlernen. Wir freuen uns, Dich kennenzulernen!