Wer schreitet so spät durch Gesuche dahin...

...es ist Basti, denn er hat keine Wohnung.

Nun, ich schätze, hier kommst Du als geneigter (oder wahlweise lotrechter) Leser ins Spiel.
Begonnen hat das große Elend meines universitären Bildungsweges eines sonnigen Sonnabends zu einem Tag der offenen Tür in Dresden, keine 300 Kilometer südöstlich meines Heimatorts Wernigerode. Eine unbedarfte Einschreibung und sechs Jahre später, scheine ich wohl Diplomingenieur für Regenerative Energiesysteme geworden zu sein. Ups.
Aus Gründen, in deren Herleitung mein Großvater, als ich 11 Jahre alt war, Skat, sowie Ballettstunden eines sehr langen Menschen hineinspielen, promoviere ich seit Anfang Februar nun also in der Chemie an der Ruhr-Uni Bochum.
Dem Leser mit ausschließlich orientierbaren Flächen wird dieses Datum in Kombination mit dem heutigen womöglich die ersten Fragen aufwerfen. Ich verweise auf Satz 1 dieser Anzeige.

Gut, genug des Vorgeplänkels. Seit nunmehr gut sechseinhalb Jahren wohne ich gern in Wohngemeinschaften, verschiedener Größen und zur Zeit meines Fachpraktikums damals auch auswärts in Hamburg, und bevorzuge erheblich solche, in denen Menschen miteinander sprechen. Sapperlot. Vom gemeinsamen Kochen zum Erklimmen eines einsamen Felsgipfels hinter dem Ende von Raum (und vermutlich Zeit) zur finstersten Mitternacht, vom Glühweinkochen mit Lichterketten in der Küche zur bärenverfolgten Tatrawanderung habe ich mit meinen lieben Mitbewohnern und Mitbewohnerinnen über die Jahre so einiges durch, und diverse davon sind bis heute gute Freunde geblieben. Vor diesem Hintergrund wünsche ich mir eigentlich auch in Bochum, wo ich bisher wenige Menschen im Umkreis kenne, eine liebe WG, in der ich mich so ein wenig zuhause fühlen kann. Allerdings haben sich meine Suchkriterien über die letzten vier Monate doch etwas erweitert, und schließen nun Angebote für Wohnungen, Häuser, Floße, Hausboote, Vans und stationäre Heißluftballons ein.

Was erwartet Dich mit mir als Mitbewohner? Von der praktischen Seite eine universelle Fahrgelegenheit, ein Ingenieur mit hinreichend Werkzeug, eine spendable Quelle für problemlos 50 Sorten losen Tees, ein praktischer Profilbildfotograf, durchaus solide Kochskills, unübliche aber coole Musik und reichlich trockener Humor.

Mir ist ein einigermaßen ordentliches Zusammenleben wichtig, in dem offen und ehrlich kommuniziert wird, und idealerweise Baustellen ohne größere Regelwerke in Eigeninitiative angegangen werden. Wenn wir dann noch gelegentlich miteinander sprechen, vielleicht sogar länger als 6 Worte, und etwas Spaß dabei haben, steht einer erfolgreichen Weltübernahme, Verzeihung, Wohngemeinschaft doch nichts mehr im Wege ;)

In diesem Sinne freue ich mich auf Deine Nachricht :)
Sonnige Grüße,
Basti

PS: Ceterum censeo, Carthaginem esse delendam.