Tolle, halbe 4,5-Zi.-Whg. (114 m²) zwischen Unterwiehre und Vauban

Die Wohnung befindet sich in der Merzhauser Straße 159e. Wir du vielleicht weißt, ist die Merzhauser Straße die Hauptverkehrsachse Richtung Vauban und - Überraschung - Merzhausen. Aber keine Sorge, die Lage der Wohnung hat mit einer Hauptverkehrsachse gar nichts zu tun. Wie du beim Kartenanbieter deines Vertrauens sehen kannst, ist die Merzhauser 159 eine Stichstraße, die von der Hauptachse weg führt. Ganz am Ende, direkt am Hang des Schlierbergs und zwischen Wiese, Bäumen und einem großen Teich liegt die 159E. Es ist grün, still und schön. Trotzdem ist man in 3 Minuten zu Fuß an der Straba-Haltestelle Peter-Thumb-Straße und von dort in zehn Minuten am Bertoldsbrunnen. Je nachdem wie fit du bist, bist du auch in fünf Minuten zu Fuß bei den Weinhängen des Schlierbergs, schaust über den Freiburger Westen oder spazierst weiter auf den Lorettoberg.
Zugegeben, die Lage hat auch einen Nachteil, wenn auch keinen tragischen: Wirklich direkt um die Ecke gibt es weder Kneipen noch Restaurants, es ist wirklich ein reines Wohnviertel. Auch zum Einkaufen solltest du vielleicht ein Fahrrad haben (oder mein Auto benutzen). Es sei denn natürlich du kaufst sowieso nur bei Alnatura, den (und einen DM) gibt es in ziemlich groß, direkt um die Ecke - die Vauban lässt grüßen. Aber um das festzuhalten, ich hab wahrlich nichts gegen Bio-Läden, aber ich fahr trotzdem eher zu Aldi (Merzhausen) und Edeka (Lörracher Straße). ;-)

Hach ja, das WG-Leben. Also gut: Ich bin 37 Jahre alt, hab in Berlin und hier in Freiburg Politik und Geschichte studiert, 2010 meinen Abschluss gemacht und war bis 2015 der Uni angestellt. Das war ne gute Zeit, aber dann hab ich beschlossen meinen Vertrag auslaufen zu lassen und mich mal wieder am richtigen Leben zu versuchen. Jetzt bin ich zwar Softwareentwickler (mit eigener Firma) und damit nur bedingt mit dem richtigen Leben beschäftigt, aber es war trotzdem gut, die Uni zu verlassen. ;-) Das heißt allerdings nicht, dass ne gute Diskussion mir nicht nach wie vor Spaß machen würden. Ansonsten koche ich zum Beispiel sehr gern (und bilde mir ein, das auch ganz gut zu können), auch und besonders mit und für andere. Überhaupt versuche ich relativ oft Freunde hier zu haben (auch wenn das mit Berufs- und deren Familienleben nicht mehr so oft klappt) und wenn wir nicht hier sind, dann treiben wir uns gerne auch mal in der Freiburger Kneipenwelt rum, wobei die sich für mich im Grunde auf mein zweites Wohnzimmer, den "Eimer", beschränkt. Crash und ähnliches war früher natürlich Pflicht, aber was soll ich sagen, man wird einfach ruhiger im Alter. ;-) Stichwort ruhiger: Auch wenn hier ab und an Besuch da ist, heißt das nicht, das es ne Partyzone ist. Und das kann und soll es auch nicht sein. Können wegen des Klientels im Haus, sollen, weil ich über meine Party-Zeit einfach schon etwas hinaus bin. Ich hab nichts gegen ein gutes Fest und bin auch kein Kostverächter, aber wie gesagt, es sollte alles im Rahmen bleiben.
Abgesehen davon wären da dann noch ein paar Punkte die ich ansprechen sollte, weil es nach meiner langjährigen Erfahrung einfach jedes WG-Leben entspannter macht, wenn man da ähnliche Vorstellungen hat. Also zum Beispiel Putzen und Ordnungsfragen und all dieses vergnügliche Zeug. Es ist grundsätzlich wohl so, dass hier weder Putzteufel noch Schmutzfinken glücklich werden. Meine Chaos-WG-Zeiten (die es durchaus gab) hab ich hinter mir, aber ein Putz-Fetischist ist nicht aus mir geworden. Ich würde sagen ich bin in dem Spektrum so in der Mitte angesiedelt mit definitiv vorhandenen Phasen in denen eher mal was liegen bleibt. Ich habe mich aber daher auch entschlossen auf jeden Fall eine Putzhilfe zu engagieren. Am Ende kann man mit mir aber über alles reden und mir auch mal sagen, wenn ich meinen Mist im Wohnzimmer wegräumen soll. Ich mach das gleiche dann auch. ;-) Ich bin sowieso generell ein Freund von entspannten Kompromissen und der Bereitschaft den Mund aufzumachen, wenn einen was stört. Am liebsten bei einem Bierchen oder Glas Wein, das wir vorzugsweise sowieso ab und an zusammen trinken.
Übrigens: Ich wohne bereits seit 2017 in der Wohnung und zwar bisher mit meiner nun verflossenen Herz-Dame, die gerade auszieht. Nicht, dass das für dich irgendwas bestimmtes bedeuten würde, aber du solltest es wohl wissen. Rosenkriege, Vermieterterror oder anhaltende Depressionen hat es alles nicht zur Folge. Und WG-Erfahrung habe ich auch reichlich, denn die zehn Jahre vor dieser Paar-Zeit hier habe ich ausnahmslos in 2er-WGs verbracht.

So zum Schluss noch ein paar ungeordnete Infos, die mir noch einfallen:

1. Ich bin - auch wenn es durchaus nachgelassen hat - eher ein Nachtmensch und meine Freunde, wenn sie denn mal da sind, zuweilen auch. Wir reißen dann hier sicher nicht die Bude ein (wie gesagt, keine Partyzone), es kann aber schon mal sein, dass hier nachts um zwölf kurz etwas Trubel im Flur ist, weil irgendjemand seine Schuhe sucht. Wenn du spätestens um 9 ins Bett gehst, einen extrem leichten Schlaf hast und generell vor der Sonne aufstehst, könnte das ein Problem sein. ;-)
2. Ich war früher ein großer Fan der wöchentlich gelieferten Bio-Regional-gutes-Gewissen-Inklusive-Gemüsekiste. Zusammen mit der Herz-Dame habe ich das in den letzten Jahren ruhen lassen, würde es aber gern wieder aufgreifen. Wenn du das auch gut findest, oder einfach was für dein Karma tun willst, damit du danach wieder ungeniert mit dem Auto zum Bäcker fahren kannst, kannst du dich gerne anschließen.
3. Die Vermietung kommt definitiv nur für eine Person in Frage, eine größere Zahl von Bewohnern würde der Vermieter nicht genehmigen.
4. Alles wird gut.
5. Ah, noch was! Eines meiner Hobbys sind sogenannte Pen-&-Paper-Rollenspiele. Klar soweit? Super. Du hast keine Ahnung was das ist? Kein Problem. ;-) Ich erzähl's dir gern, ich sage es jetzt aber auch nur, weil es mit sich bringt, dass ca. einmal im Monat am Samstag Abend ca. 8 Leute bis spät in die Nacht hier zusammensitzen und auch ein bis zwei davon hier übernachten.

So... wenn du dich durch meinen Roman gekämpft hast und trotzdem noch hier einziehen willst, schreib mir ne Mail. Am besten du erzählst mir noch ein paar Worte über dich damit ich einen Eindruck von dir bekomme. (Und falls du Selbstbeschreibungsmails für WGs so hasst wie ich früher, kannst du mir auch die Lebensgeschichte deiner Oma erzählen - ich fand es ohnehin immer eindrücklicher, wie jemand schreibt, als was jemand schreibt. ;-)) Naja und wenn das irgendwie passt, dann treffen wir uns einfach mal und du schaust dir die Wohnung an. Und dann erzähl ich dir auch noch alle Einzelheiten die ich jetzt vergessen habe und die aus dem Roman hier endgültig ein Epos gemacht hätten. ;-)