Die Wohngemeinschaft: Tipps für das Zusammenleben

Das WG-Leben prägt die Studentenzeit vieler junger Menschen maßgeblich.

Freunde unterhalten sich beim Essen
Harmonisches Zusammensein in der Wohngemeinschaft
 

Mitbewohner werden zu Freunden und dann zu einer Art Familie. So bleibt der Kontakt oft auch dann, wenn die WG längst nicht mehr besteht und die ehemaligen Mitbewohner mit ihren Partnern oder allein in eigenen Wohnungen leben.

Eine WG birgt aber auch ein gewisses Konfliktpotenzial. Schließlich entscheiden sich hier oft genug Fremde dazu, von heute auf morgen ein Zuhause zu teilen. Aber auch dann, wenn die WG mit den besten Freunden gegründet wird, kann das die Beziehung verändern. Auf einmal führen nicht eingehaltene Putzpläne oder schmutziges Geschirr zu Streitigkeiten, die sich auf die Lebensqualität auswirken können. Die folgenden Tipps zeigen, wie das WG-Leben so einfach und reibungslos wie möglich gestaltet wird, damit alle zufrieden sind und die zahlreichen Vorzüge einer Wohngemeinschaft genießen können.

Der Putzplan

Die Arbeitsfläche in der Küche ist voller Krümel, über den Boden tanzen Wollmäuse und auch die Dusche sieht aus, als könnte sie selbst eine Dusche vertragen? Leben mehrere Menschen auf einem Fleck zusammen, bleibt es nicht sauber. Hier hilft nur regelmäßiges Aufräumen und Putzen, um Ordnung in das andernfalls schnell entstehende Chaos zu bringen. Viele WG-Bewohner drücken sich aber gerne um die Hausarbeit und hoffen darauf, dass sich jemand anderes erbarmt und sauber macht. Das kann schnell zu Frustration führen, da sich meist die gleiche Person aufrafft und die WG bewohnbar hält.

Abhilfe schafft ein Putzplan. Er sorgt dafür, dass die Aufgaben klar zugewiesen werden und jeder Mitbewohner weiß, wann er dran ist. Ein Plan stellt zudem eine faire Verteilung sicher. So wird von Anfang an festgelegt, wer wofür zuständig ist. Putzfaule können ihre Aufgaben nun nicht mehr an gutmütige Mitbewohner abschieben, wodurch das Konfliktpotenzial im Alltag deutlich verringert wird.

Ein Putzplan kann auf verschiedene Weisen aufgestellt werden: In einer beliebten Variante übernimmt jeder reihum eine Aufgabe. So wird das Badezimmer zum Beispiel in der ersten Woche von Person A, in der zweiten Woche von Person B und in der dritten Woche von Person C geputzt. Dies hat den Vorteil, dass jeder Mitbewohner für die gleichen Aufgaben zuständig ist und keiner die besonders unliebsamen To Dos übernehmen muss.

Eine andere Variante ist die Aufteilung nach Aufgabe: Putzt Person A gerne das Badezimmer, ist sie dafür zuständig. Person B staubsaugt hingegen lieber und übernimmt den Abwasch, weshalb ihr diese Aufgaben zufallen. Auf diese Weise macht jeder das, was ihm ohnehin am meisten Spaß macht. Eine Hürde ist hier lediglich die gerechte Verteilung.

Grenzen setzen

Wer mit anderen Menschen zusammen wohnt, kommt notwendigerweise mit ihrem Eigentum in Kontakt. Das können die Musikanlage sein, der Fernseher oder die Lebensmittel im Kühlschrank. Hier sollten Mitbewohner bereits frühzeitig klären, welche Gegenstände zur allgemeinen Nutzung zur Verfügung stehen. Dass die Couch, der Fernseher oder der Schrank im gemeinschaftlichen Wohnzimmer geteilt werden, ist in den meisten WGs selbstverständlich. Genauso sind aber die Lebensmittel des Mitbewohners in der Regel tabu, wenn er sie nicht ausdrücklich für alle gekauft oder gekocht hat.

Missverständnisse lassen sich vermeiden, wenn jedem Bewohner ein eigenes Fach zugewiesen wird. Sowohl im Kühlschrank als auch in der Vorratskammer können so die Lebensmittel getrennt werden und jeder sieht auf einen Blick, was er nehmen kann. Gemeinschaftsfächer lassen sich mit Gewürzen und Kochutensilien für die gemeinschaftliche Nutzung füllen und auch im Kühlschrank kann den Speisen ein fester Platz zugewiesen werden, von denen jeder naschen darf.

Privatsphäre respektieren

Die eigene Privatsphäre wird in einer WG naturgemäß ein Stück weit eingeschränkt. Damit sich trotzdem alle wohlfühlen, sollten Mitbewohner Rückzugsorte als solche behandeln und Grenzen respektieren. Die eigenen Zimmer sind zum Beispiel in der Regel für andere tabu. Auch Zeichen wie eine geschlossene Tür symbolisieren, dass der Bewohner gerade nicht gestört werden möchte.

Glasscheiben oder Fenster können mit Fensterfolien von folienmarkt.de oder ähnlichen Anbietern versehen werden, um neugierigen Blicken von Mitbewohnern oder Nachbarn entgegenzukommen. Das ist insbesondere dann sinnvoll, wenn sich die Wohnung im Erdgeschoss befindet. Fensterfolien verhindern, dass Wertsachen von Passanten erspäht werden können und zu einem Einbruch veranlassen.

Respektvoller Umgang

Die meisten WGs entstehen in der Studentenzeit. Hier treffen unterschiedliche Persönlichkeiten aufeinander, die versuchen, in ihrem Alltag die Uni, den Nebenjob und das Sozialleben unterzubringen. Zwischen Klausurenstress, Hausarbeitenphasen und Liebeskummer kann ein lauter Mitbewohner der Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt.

Selbst dann, wenn man eine Wohnung teilt, weiß man nie genau, was der andere gerade durchmacht. Ein respektvoller Umgang ist deshalb das A und O des Zusammenlebens. Vereinbarte Zeiten der Nachtruhe sollten unbedingt eingehalten und gemeinschaftlich genutzte Räume ordentlich hinterlassen werden. In der Klausurenphase eines Mitbewohners dürfen laute Partys auch mal ausfallen. Ein respektvoller Umgang in der WG zeugt von Wertschätzung und sollte deshalb selbstverständlich sein.

Gleichzeitig sollten Mitbewohner ihre Bedürfnisse frühzeitig klar kommunizieren. Wer eine Klausur schreibt und deswegen Ruhe benötigt, sollte dies bereits im Vorhinein ankündigen, damit die anderen sich darauf einstellen können und gar nicht erst mit der Planung der nächsten großen Party beginnen. Auch dann, wenn sich zum Beispiel Liebeskummer negativ auf die Stimmung auswirkt, lohnt sich eine offene Kommunikation. Die Mitbewohner wissen so, was los ist und können besonders viel Rücksicht nehmen.

Nachfragen lohnt sich

Wer neu in eine WG einzieht, ist noch nicht mit den dort herrschenden Regeln vertraut. Das ist normal, da jede Wohngemeinschaft anders ist. Neue Mitbewohner finden sich durch Nachfragen in das Zusammenleben ein. Dürfen die Gewürze im Schrank von allen genutzt werden? Und wie sieht es mit der Playstation im Wohnzimmer aus? Wer die Kommunikation sucht, wird als aufmerksam und höflich wahrgenommen. Sie verhindert nicht nur Fettnäpfchen, sondern bricht auch das Eis mit den neuen Mitbewohnern und ermöglicht ein einfaches, unkompliziertes Zusammenleben.

Die Frage der Finanzen

Wer mit anderen zusammenwohnt, teilt automatisch gewisse Ausgaben mit ihnen. Das fängt mit der Miete und den Nebenkosten an und geht über gemeinsame Anschaffungen wie Möbel oder die Utensilien für die nächste Party. Gerade Studenten haben oft ein geringes Budget. Aber auch dann, wenn mehr Geld vorhanden ist, gehen die Meinungen auseinander, in welche Anschaffung das Geld fließen soll. Auch hier hilft eine offene Kommunikation: Mitbewohner sollten bereits zu Beginn darüber sprechen, welche laufenden Kosten anfallen und wer davon wie viel übernimmt. Auch Lebensmitteleinkäufe können finanziell entweder strikt getrennt oder von einem gemeinsamen Konto gezahlt werden.

Anschaffungen wie eine gemeinsame Playstation oder ein Planschbecken für den Balkon sind nicht notwendig und sind deshalb von anderen Ausgaben zu trennen. Vor dem Kauf sollten alle Mitbewohner nach ihrer Meinung gefragt werden, um zu klären, wer sich in welcher Höhe beteiligen möchte. In keinem Fall sollte Druck aufgebaut werden. Die eigenen Finanzen bleiben auch in einer WG jeder Person selbst überlassen.

Bildquelle:
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