Ostwestfale muss ins Hauptstadtexil

Hallo Berlin,

Ich hätte zwar nicht gedacht, dass wir jemals zusammenfinden, aber wie Justin Bieber ja schon sang: Never say never! Und deswegen begebe ich mich ab Anfang Oktober nun doch in deinen warmen Schoß. Aber du musst wissen, Berlin, dass es alles doch sehr kurzfristig ist. Und dann bist Du ja auch noch so groß. Nicht in Kreuzberg oder Friedrichshain muss ich ab dem 01. Oktober meine Masterarbeit über Herzbildgebung an MRTs schreiben, sondern in Berlin-Buch. Hab ich noch nie gehört. Ja, ich weiß: bei dir gibt es genug S- und U-Bahnen, um auch nach Buch zu kommen. Drum wäre ich auch schon damit zufrieden, ein Zimmer in der nördlichen Stadt oder besser noch an der S2 zu bekommen. Viel einfacher hatte ich es nämlich weder in meiner ostwestfälischen Heimat, noch im Ruhrpott‘schen Großstadtdschungel. Aber immerhin bin ich einfach. Seit schon vier Jahren lebe ich für mein Studium der Medizinphysik in Dortmund schon in WG‘s, liebe es zu kochen und die Mutti der Hausgemeinschaft zu mimen. Aber so eine Mutti unternimmt natürlich auch gerne etwas: Sport schauen und treiben, Kneipen und westfälische Trinkspiele. Generell dein Gemeinschaftsleben kann ich bereichern, Berlin. Ich bin ein geselliger Typ und engagiere mich auch in Vereinen gerne. Und wenn es mir bei dir etwas zu viel wird, dann würde ich dich auch gerne mal für einen Tag verlassen und in deinem saftigen Speckgürtel der annähernd fettfreien Nahrungsquelle Fisch nachgehen - angeln find ich nämlich auch gut! Eine Bitte habe ich aber an dich, Berlin: ich wünsche mir von Dir Mitbewohner, die meinen Humor, meinen Unternehmergeist und meine mit viel Liebe zubereiteten Gerichte zu schätzen wissen. Wenn Du das für mich leisten kannst, dann finden wir womöglich doch zusammen. Never say never und so. In freudiger Erwartung,
Dein Sören