Warmes Zuhause mit lieben linken Menschen gesucht

Liebe (Groß-)WG :)
ich wohne gerade in meiner dritten Haus-WG und liebe es, nicht einfach nur zusammen oder gar nebeneinanderher zu wohnen, sondern ein gemeinsames Zuhause zu gestalten, für einander da zu sein, gemeinsam zu essen, Dinge zu unternehmen, sich auszutauschen und den gegenseitigen Horizont zu erweitern. Austausch außerhalb der Bubble um der gesellschaftlichen Spaltung entgegenzuwirken, mag wichtig sein, ist aber nichts, was ich in meinem intimsten Zuhause brauche. Daher suche ich nach einer linken WG. Das schließt für mich Feminismus und Queerfreundlichkeit mit ein, bedeutet aber auch gemeinsame moralische Unterstützung angesichts von Klimakrise und Rechtsruck. Ich engagiere mich aktiv für Klimaschutz. Und nein, ich klebe mich nicht auf Straßen fest, aber wenn diese Frage euer erster Impuls bei der Aussage ist, fühle ich mich bei euch womöglich nicht wohl.

Ich bin männlich sozialisiert. Darüber hinaus wird es bei meiner Identifikation schon unklarer. Als Pronomen nutze ich gerade er, sie, Mensch und Möwe (ja, ihr dürft gerne nachfragen). Da stellen sich mir selbst aber auch noch viele Fragen. Hier bin ich gerade auf meiner ganz persönlichen Selbstentdeckungsreise.

Gehen wir jetzt dahin, wo es weh tut. Warum suche ich eine neue Bleibe? Ich liebe meine aktuelle Haus-WG, in der ich seit gut drei Jahren wohne und ein wirklich tolles und familiäres Traumzuhause gefunden habe. Dass die WG weit draußen liegt und ich 12,5 km einfach zur Arbeit radle, habe ich dafür lange richtig gerne in Kauf genommen. Doch Wohnkonstellationen ändern sich und wenn es blöd läuft, damit auch der Wohlfühlfaktor zum negativen. Und auch wenn ich den Großteil noch sehr sehr gerne mag, kann ein Konflikt auch mal ausreichen, um nicht mehr so gerne im Wohnzimmer dabei zu sitzen oder gemeinsame Aktivitäten in der Gruppe vorzuschlagen. So ist es bei mir gerade. Und da auch darüber Reden und Austausch und gewaltfreie Kommunikation mir nicht mehr wirklich aussichtsreich erscheinen, weil wir gar nicht offen streiten, sondern einfach die Chemie im Zusammenleben nicht passt, kommen für mich langsam Schritte in Betracht, die davor sehr weit weg waren. Ich bin hier so ausführlich, weil ich ganz ehrlich sein und meine Situation begreifbar machen will. In der ganzen Gemengelage ist in mir ein starkes Für und Wider. Ich denke immer öfter über einen Auszug nach, bin mir aber noch absolut nicht sicher. Ich möchte einfach ausprobieren, wie es sich anfühlt, dem Gedanken mehr Raum zu geben und mehr nachzugehen. Ich möchte euch aber nicht unwissentlich zu meinen Versuchsobjekten machen -- deshalb will ich hier ganz besonders transparent sein (sorry für den vielen Text).

Noch ein paar langweilige allgemeine Fakten zum Schluss: Ich bin 28 (außer die Anzeige ist schon länger als 1,5 Monate online und ich habe vergessen, sie zu aktualisieren) und arbeite als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der LMU. Daneben schreibe ich an meiner Dissertation im Patent- und Kartellrecht (ja, sehr edgy, ich weiß :D). Ich mache sehr gerne Musik (Verhandlungsbereitschaft über absolute Ruhezeiten, aber auch Jambereitschaft garantiert), fahre gerne und viel Fahrrad, bin großer Fan von Konsens, Koche sehr gerne (ausschließlich vegetarisch und überwiegend vegan), esse noch lieber, habe Spaß an Projekten mit sichtbarem Ergebnis (sei es der Pizzaofen im Garten oder das DJ-Pult im Partykeller) und lege sehr sehr viel Wert auf respektvollen, liebevollen, aufmerksamen und gewaltfreien Umgang miteinander.

Wenn ihr Fragen habt, meldet euch super gerne und noch lieber, wenn ihr eine große WG (>5 Personen) seid, einen Garten habt und vor allem wenn ihr euch vorstellen könnt, mit einer Person die diesen ganzen Krams verfasst hat, zusammenzuwohnen (oder euch zu vernetzen)!

Ich freue mich auf eure Nachricht!

Liebe Grüße
Matze (er/sie/Mensch/Möwe)