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Hey ihr Klaustrophilen da draußen! Bist du maximal 1.20m groß, stellst keine besonderen Anforderungen an Privatssphäre und hast nur höchstens einen Umzugskarton voll persönlicher Gegenstände? Dann sei uns herzlich willkommen in unserer beschaulichen Wohnung am Rande von Dresden Pieschen!
Aus dem Küchenfenster heraus schauen wir auf eine wunderschöne Baulücke, mögen sich die Investor*innen nie einig werden und von ihren Spekulationssummen Maulsperren davontragen. Aus deinem Fenster gehoppst landest du im weichen Morast des Gartens. Die Straße ist in vielerlei Hinsicht eine Sackgasse. Die Kids von der Gesamtschule lehnen rauchend an der Hauswand. Der Unrat aus dem hintersten Winkel der Wohnungen sammelt sich vorne im 'Bermudadreieck', Dresdens Verschenkefußweg mit der höchsten Durchsatzrate. Kleinkinder plärren ihre gestressten Eltern an. Studis freuen sich über die Nähe zur GH8 und das alles so schön alternativ ist gegenüber dem langweilig normalen Alternativ, das man sonst überall bekommt. Hundescheiße, Schnaps und Schlangenlinien.
Wir leben. Zusammen. Auf engstem Raum. Interessieren und professionalisieren uns für Lebensraum. Und klettern.
Auf Joni hatten die bedrängenden Verhältnisse irgendwann den Effekt, dass er sich, selbst wenn er draussen in der Sächsischen war, direkt in die nächstbeste Höhle flüchtete. Glücklicherweise erkannte er die Anzeichen der Klaustromanie und entschied, auf Weltreise zu fahren. Er entschied zwar auch, keinen Bus sondern einen rostigen roten Kleinwagen für die Zeit zum Heim zu wählen, doch wir erkennen bereits die Anzeichen der Besserung und wünschen ihm alles Gute für die weitere Genesung. In der Zwischenzeit arbeiten Dani und ich weiter an unseren buckligen Rücken und verkürzten Sehnen, die mit dem bedrängten Wohnen einhergehen. Wir tragen sie mit Stolz als Zeichen unserer Leidensfähigkeit. Doch auch wir freuen uns darauf, jetzt im Sommer häufiger vor die Tür zu gehen. Die Arme seitlich vom Körper strecken zu können, ohne irgendwo anzustoßen ist uns nach den Wintermonaten in unserem kleinen feinen Heim der höchste Genuss. Wir zelebrieren diesen gelegentlich beim Balancieren auf schmalen Gewebebändern. Die drei S-Bahn-Stationen im Umkreis von 5 Fahrradminuten zählen mit zur luxuriösen Ausstattung der WG, die Sächsische Schweiz ist sozusagen inklusive. Leider war das Hangboard über der Küchentür Danis Bärenkräften nicht gewachsen. Die -20° Wand in der Meschwitzhalle hat ihn zu stark werden lassen. Ich werde demnächst eins bei den Werkstattpirat*innen im Rosenwerk, bei denen ich mein Bedürfnis nach Unordnung auslebe, aus 30 mm Stahlplatten zusammenschweißen, dem dann selbst ein Daniel Holzwarth nichts anhaben kann. Ich hoffe nur, seinem in jahrelanger Aufopferung im Architekturstudium erlerntem ästhetischen Gespür auch nur annähernd gerecht werden zu können. Allerdings müssen wir uns dann ein anderes Trainingskonzept überlegen, denn wir planen in der Zwischenzeit, eine Zwischendecke über die gesamte Fläche der Wohnung einzuziehen. In deinem neuen, Jonis alten Zimmer ist die schon installiert. Die Deckenhöhe beträgt zwar nurnoch 1.30 m aber der Platz müsste sich meiner Rechnung nach verdoppeln! Klimmzüge sind dann ein Ding der Vergangenheit, aber vor allem auch Mangel an Stauraum für Seile und Exen und am wichtigsten: unliebsame Begegnungen mit den Mitbewohnis in den Gemeinschaftsräumen. Vorausgesetzt wir schaffen es gut, uns auf die Ebenen zu verteilen. Ich will nicht zu viel sagen, aber ich denke wir haben hier in Zeiten, in denen so viele nach Gemeinschaft und Zugehörigkeit suchen tatsächlich ein zukunftsweisendes Konzept für harmonisches Zusammenleben gefunden. Warte, ich muss kurz unterbrechen weil ich mit meinem Sitzplatz Spüle und Herd blockiere, Joni kochen und Dani den Abwasch machen will. Ist der Platz auf dem Kühlschrank noch frei? Sekunde ...
So, was könntest du noch wissen wollen, unbekannte Zukunftspreson? Wir lieben Leistungsdruck! Böse Zungen behaupten, das sei nur ein lebensfeindlicher Auswuchs den uns die gesellschaftlichen Verhältnisse aufprägen. Unsinn, sagen wir! Das Besserseinwollen ist tief in der menschlichen Natur verankert. Deswegen ist bei uns alles eine Challenge. Wer Duschen gehen darf entscheidet sich durch Armdrücken. Den Einkauf muss bezahlen, wer den kleinsten Löffel Chilliflocken runterkriegt. Beim WG Casting musst du daher unseren Highscore im Tetris brechen. Den haben Dani und ich gemeinsam aufgestellt, er mit dem linken Pfeil und ich dem rechten während Joni, den wir damit ausversehen zwei Tage in der Küche blockiert haben, uns den Schweiß von den Stirnen wischte und Kofola nachschenkte. Stapeln und Verstauen zählen zu den wichtigsten Fähigkeiten, um mit uns zu wohnen. Danach spielen wir eine Runde Twister beim Kochen. Geht eh nicht anders.
Wir freuen uns sehr darauf, das bisschen was wir haben mit dir zu teilen. Teilen ist toll. Teile, dann braucht keine zu herrschen. Deswegen teil uns gerne umgehend mit, wenn du Interesse hast. Einen schönen Tag Dir. Daniel und Arved.
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English version: We do speak English, no props. But we live in the 21st century and are lazy milennials. here you go:
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