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Bei uns im Unterschlupf wird ab Mai ein Zimmer frei. Es hat zwei große Fenster nach Westen hinaus an denen man im Sommer auf der Fensterbank sitzen, Trauben von der Außenwand pflücken und die langen Abende genießen kann. Oder im Winter sehnsüchtig auf längere Tage warten. Im Augenblick wächst von draußen der Efeu durchs Fenster und verkündet den Frühlingsanfang. Er ließe sich natürlich auch zurückschneiden.
Kilian, also ich, ziehe aus und wohnen bleiben tun Christoph und Elisabeth. Während du Chris bei irgendwelchen Shinson-Habkido-Schwüngen beobachten kannst, verränkt Eli sich lieber in ihren Yoga-Positionen. Beide lassen sich gern zu einem kalten Sprung in die Ilmenau bewegen, um sich dann im Unterschlupf einzuigeln und warm zu werden. In der Wohnung ist es sehr gemütlich. Wir mögen es, wenn es gemütlich ist. Es riecht oft nach frisch gebackenem Brot oder frischer Luft weil vor lauter Kochlust wieder intensiv gelüftet werden musste. Auf der Fensterbank in der Küche liegt die Lünepost mit einem angefangenen Kreuzwortätsel und den aufgeschlagenen Heiermännern. Obwohl wir zu dritt sind, haben wir nur zwei Stühle, weswegen Gymnastikball, Cajon und Schlagzeughocker durch die Wohnung rotieren. Manchmal verbaut Chris aber auch die Cajon in seinem Zimmerschlagzeug und übt mittags funky Beats. Dann ist die Auswahl kleiner. Für das Restaurant unter der Wohnung sind wir die, „die immer so verrückt trommeln“. Dabei spielen wir doch auch Gitarre und Ukulele!
Auch noch charakteristisch für den Unterschlupf sind:
- morgens vom Geräusch der Kaffemühle geweckt werden
- Im Bad hängt ein Miniklavier an der Wand.
- Wenn man aus dem Flur in die Küche tritt klappern die Gläser im Vorratsregal fast jedes Mal.
- Der Junge in der Wohnung drüber hat einen neuen Ball. Dem Geräusch nach ist es ein Basketball.
- Der Restaurantbesitzer hat sich mal beschwert, weil unsere Party zu leise war.
- Wir frühstücken gerne.
- Seit 20 Jahren steht ein Geigenbaum in der Küche. Die Pflanze heißt Chlamydia.
- Die Wohnungstür ist schön, aber auch sehr zugig.
- Man kann von hier sehr gut auf Schleichwegen in den Wilschenbruch bis an die Ilmenau laufen.
- Obwohl wir es uns regelmäßig vornehmen, unternehmen wir selten etwas zusammen. Dafür wohnen wir ausgiebig zusammen. Das ist auch sehr schön.
Wenn dein Eindruck ist, dass du auch gerne mit uns zusammen wohnen möchtest, schreib uns gerne und baue in deine Nachricht bitte auch noch das Wort Dampfnudelkartell ein, damit wir sehen können, ob du auch wirklich die ganze Annonce gelesen hast oder uns nur die schmeichelhafte Anpreisung deiner selbst in Kopie weiterleitest. Wegen der aktuellen Coronalage können wir natürlich schwerlich alle zum großen Sammelcasting zu uns einladen. Das ist schade, aber irgendwie skypen wir uns da durch.
Wir freuen uns darauf von dir zu hören!
Sehr gut! Bäcker, Zahnarzt und Tätowoerstudio sind alle in unter einer Minute zu erreichen. 5 Minuten zu Fuß zum Bahnhof, wenn man es eilig hat, 10 Minuten mit Ruhe. Bioladen und Supermärkte sind nicht fern. Streuobstwiese, Wald und Ilmenau sind auch okay von der Entfernung.
S. oben
Wenn du Fragen hast, frag gerne nach!