Saarbrücken-Dudweiler: Wenn Dudo auf Goethe trifft

Der Saarbrücker Stadtteil Dudweiler war früher das größte Dorf Europas. Heute leben in Dudweiler knapp 20.000 Menschen - und zu viele Wildschweine.

Das größte Dorf Europas – so nannten Saarbrücker lange Zeit Dudweiler. Denn obwohl Dudweiler um 1960 etwa 29.000 Einwohner hatte, bekam es erst 1962 Stadtrechte. Zwölf Jahre später folgte die Zwangseingemeindung in die Landeshauptstadt Saarbrücken. Heute leben knapp 20.000 Menschen in dem Saarbrücker Stadtteil. Namensgeber ist ein Mann namens Dudo, der hier zur Frankenzeit einen Hof gründete. Auch heute taucht sein Name in Dudweiler häufig auf. So feiern die Dudweiler etwa jedes Jahr auf dem Dudoplatz das Dudo-Fest.

Nicht nur bei der Namensgebung sind die Einwohner von Dudweiler kreativ. Auch in der Bekämpfung einer Wildschweinplage geht die Gemeinde neue Wege. Weil im betroffenen Gebiet gerne Leute spazieren gehen, können die Wildschweine nicht gejagt werden. Deswegen wollen die Dudweiler den Wildschweinen ihre Rückzugsmöglichkeiten nehmen, indem sie Schneisen in die Büsche schneiden oder von Ziegen fressen lassen.

Über die Stadtgrenzen bekannt ist Dudweiler für den "brennenden Berg". Ein innerirdisch brennendes Kohlenflöz bewirkt, dass warme Dämpfe aus den Felsspalten dringen. Die waren vor wenigen Jahrzehnten noch so heiß, dass Besucher mitgebrachte Eier darin kochen konnten. Selbst Johann Wolfgang von Goethe berichtete darüber in seinem Werk "Dichtung und Wahrheit, Buch 10" während seiner Reise vom Elsass nach Saarbrücken 1770.


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