Kalk: Kölner Stadtteil mit langer Geschichte

Köln-Kalk ist ein Kölner Stadtteil mit langer Geschichte. Strukturwandel und Zerstörung sind nur ein Teil davon.

Köln-Kalk hat eine lange Geschichte hinter sich, die nicht immer positiv war, die aber einige Wandel beinhaltet. Die Ersterwähnung des Kölner Stadtteils Köln-Kalk stammt aus einer Urkunde aus dem Jahr 1003. Doch auch die Römer haben das Land des heutigen Köln-Kalk wohl schon besiedelt.

Bis ins 17. Jahrhundert hinein wurden die Ländereien in Köln-Kalk bewirtschaftet. Die Abtei Deutz sowie mehrere Stifte hielten das Land, um es selbst zu bewirtschaften oder auch zu verpachten und sich als Lehnsherr zu beteiligen.

Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Gebiet um Köln-Kalk vollkommen verwüstet, was zu einem Neubau vieler Gehöfte führte. Von der Pest im 17. Jahrhundert blieb Köln-Kalk zum Glück verschont. Sie führte zahlreiche Opfer mit sich, nur nicht in Köln-Kalk. Zum Dank baute man eine Marienstatue sowie die Kalker Kapelle, die noch heute steht. Allerdings musste sie nach dem Zweiten Weltkrieg neu aufgebaut werden.

Da Köln-Kalk nahe dem Rhein liegt, liegt es nahe, dass es hier auch Überschwemmungen gab. So zum Beispiel im 18. Jahrhundert, als Köln-Kalk durch ein massives Hochwasser zerstört wurde und viele Menschen den Tod fanden. Der Damm, der in Köln-Kalk bestand, hielt dem Druck der Wassermassen nicht stand und brach.

Franzosen und Österreicher lieferten sich im 18. und 19. Jahrhundert eine Schlacht auf Köln-Kalker Gebiet. Dies führte auch zu vielen Plünderungen der Bevölkerung.

Danach begann die Hochphase von Köln-Kalk. Zunächst wurde es ein Pilger- und Erholungsort. Die ländliche Gegend zog viele, vor allem gut betuchte Bürger, nach Köln-Kalk, um sich dort eine kleine Auszeit zu gönnen.

Nachfolgend kam die Industrialisierung, die zu einem Strukturwandel führte. Aus dem vorher noch ländlich geprägten Köln-Kalk wurde eine Industriestadt, von der heute nur noch Reste vorhanden sind. Die Nähe zur Stadt Köln sorgte dafür, dass sich in Köln-Kalk viele Industriebetriebe und Fabriken ansiedelten, die dort ihre Werke erbauten. Die Beliebtheit als Naherholungsort nahm aber nicht ab. So kam es, dass in den 1860er Jahren zur Freude der Bürger ein Pferdeomnibus in Köln-Kalk eingesetzt wurde, der die Fahrten von Köln und den umliegenden Städten erleichterte.

Es folgte eine Konjunkturkrise, die Einführung der Freiwilligen Feuerwehr Köln-Kalk zur Brandbekämpfung sowie der Bau einer Abwasserleitung, um die schmutzigen Zustände in der Stadt zu regulieren. Die Infrastruktur wurde gestärkt, das Bildungswesen verbessert und die Kranken-, Alten- und Armenfürsorge vorangetrieben.

Die Wirtschaftskrise und der Zweite Weltkrieg waren ein weiterer Schlag für Köln-Kalk. Viele Unternehmen und Industriebetriebe mussten schließen und während des Krieges wurde fast der ganze Stadtteil zerstört. Die Zeit des Wiederaufbaus bis zur Gegenwart war keine einfache. Mittlerweile hat sich Köln-Kalk aufgrund von hoher Arbeitslosigkeit, Ausländerquote und Kriminalität zu einem sozialen Brennpunkt in Köln entwickelt.


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