Eimsbüttel war das Zentrum jüdischen Lebens in Hamburg

24.000 Mitglieder zählte die jüdische Gemeinde vor dem Krieg in Eimsbüttel. Heute leben wieder 4.000 Juden im Grüngürtel um die Außenalster.

Das Zentrum jüdischen Lebens in Hamburg vor dem Krieg war in Eimsbüttel. Bei der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 lebten etwa 24.000 Angehörige jüdischer Gemeinden am Grindel. Heute hat die orthodoxe jüdische Gemeinde in Hamburg wieder etwa 2.500 eingetragene Mitglieder. Insgesamt sollen mehr als 4.000 Juden in Eimsbüttel leben.

Auf dem früheren Standort der Bornplatzsynagoge, die in der Reichspogromnacht 1938 zerstört worden war, wurde mit Granitstein das frühere Deckengewölbe der Synagoge im Originalmaßstab im Boden nachgebildet. Der Platz erhielt den Namen des letzten Hamburger Großrabbiners vor dem Kriege Joseph Carlebach, der 1941 mit seiner Gemeinde in die Nähe von Riga deportiert wurde. Dort wurden Joseph Carlebach, seine Frau Charlotte und seine drei jüngsten Töchter Ruth, Noemi und Sara ein Jahr später erschossen. Die Universität Hamburg verleiht ihm zu Ehren alle zwei Jahre den Joseph-Carlebach-Preis.

Aufgrund seiner Lage außerhalb des Hamburger Stadtzentrums gibt es in Eimsbüttel zahlreiche große und kleinere Parks. Hinzu kommt der Grüngürtel um die Außenalster – das so genannte Alstervorland. Im Bezirk Eimsbüttel, zu dem auch Eimsbüttel als Stadtteil gehört, ist außerdem der Tierpark Hagenbeck zuhause, der einzige privatrechtlich betriebene zoologische Garten in Deutschland. Am 7. Mai 1907 eröffnete der Tierpark Hagenbeck als der erste Tierpark der Welt mit gitterlosen Gehegen.

Eimsbüttel ist auch beliebt bei Künstlern. Vor allem Hip-Hopper finden hier einen Platz und haben sich eine Szene aufgebaut. Auch Samy Deluxe hat seinen Ursprung im Hamburger Stadtteil Eimsbüttel.

Eimsbüttel ist heute ein dicht besiedelter Stadtteil Hamburgs, der vor allem durch Bauten aus der Nachkriegszeit, zum Beispiel im Stil der Neuen Sachlichkeit, aber auch Jugendstilhäuser aus der Gründerzeit, die durch die Weltkriege nicht zerstört wurden, findet man hier. Diese wurden größtenteils historisch getreu saniert.


Der Artikel Eimsbüttel war das Zentrum jüdischen Lebens in Hamburg in Hamburg  /  Eimsbüttel unterliegt dem Urheberrecht. Jegliche Verwendung dieses Textes, auch auszugsweise, erfordert die vorherige schriftliche Erlaubnis des Autors.

Einblenden Immobiliensuche


Einblenden Verwandte Artikel

Reeperbahn: Auf der "geilen Meile" wurden Schiffstaue gedreht

Die Reeperbahn in Hamburgs Rotlichtviertel war nicht immer die von Udo Lindenberg besungene "geile Meile". Früher drehten dort Reepschläger Schiffstaue. »


Altona: Die Rotbierkneipe war allzu nah an Hamburgs Stadtgrenze

Der Lage seiner Fischersiedlung um eine Rotbierkneipe verdankt Altona seinen Namen. Altona zeichnete sich durch Toleranz aus - zu sehen auch auf dem Wappen. »


Altona: Luft und Licht für die Arbeiterschicht in Hamburg ab 1970

Der Zweite Weltkrieg zerstörte den historischen Kern Altonas. Später kam es unter der Devise "Luft und Licht für die Arbeiterschicht" zur Flächensanierung. »