Berühmte Mainzer: Der Mann des Jahrtausends kommt aus Mainz

Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg, gilt als Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen Metall-Lettern. Dafür wurde er zum Mann des Jahrtausends gewählt.

Der Mann des Jahrtausends kommt aus Mainz – das findet zumindest das amerikanische A&E Network. Der Privatsender kürte den Erfinder des Buchdrucks 1999 zum Mann des Jahrtausends. Zwei Jahre zuvor hatte das US-Magazin Time-Life den Buchdruck bereits zur bedeutendsten Erfindung des zweiten Jahrtausends gewählt.

Der Buchdruck mit beweglichen Lettern löste eine Medienrevolution aus

Etwa um 1450 erfand der Mainzer Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg, den Buchdruck mit beweglichen Metall-Lettern. Die Verwendung von beweglichen Lettern revolutionierte die herkömmlichen Methoden der Buchproduktion und löste in Europa eine Medienrevolution aus. Gutenbergs Buchdruck breitete sich schnell in Europa und später in der ganzen Welt aus und wird als ein Schlüsselelement der Renaissance betrachtet. Insbesondere sein Hauptwerk, die Gutenberg-Bibel, wird allgemein für ihre hohe ästhetische und technische Qualität gerühmt.

Der besondere Verdienst Gutenbergs liegt darin, alle Komponenten zu einem effizienten Produktionsprozess zusammengeführt zu haben, der erstmals die maschinelle Massenproduktion von Büchern ermöglichte. Nach dem Mann des Jahrtausends benannte seine Heimatstadt die Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Gutenbergs Nachfolger ist das Internet

Die aktuellste Medienrevolution löste das Internet aus, das damit in gewisser Weise der Nachfolger von Johannes Gutenberg, dem Mann des Jahrtausends, ist. Das Internet hat das Leben in allen Bereichen verändert. Am deutlichsten zeigen sich die Auswirkungen allerdings in der Veränderung der Machtverhältnisse durch die Demokratisierung der Massenkommunikation. Buchdruck, Zeitung, Radio oder Fernseher funktionierten bisher nach dem Prinzip, dass eine professionelle Minderheit eine große Mehrheit von Konsumenten mit Inhalt versorgt. Das Internet ist das erste Medium, das dieses Prinzip durchbricht.

Die Folgen würden auch den Mann des Jahrtausend Johannes Gutenberg beeindrucken. Durch das Internet kann sich eine Gruppe für eine Sache engagieren und vernetzen, um dann gemeinsam zu handeln. Beispiel amerikanisches Luftfahrt-Kontrollsystem: Zwei Jahrzehnte kämpften Interessenvertretungen gegen das veraltete System. Als eine Frau 2010 nach acht Stunden Wartezeit ein Flugzeug wütend verließ, eröffnete sie einen Blog und ein Online-Beschwerdeforum. Nach acht Monaten hatte sie eine Gesetzesänderung bewirkt.


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