Mietrecht – Allgemeine Informationen für Mieter

Das Mietrecht regelt die wichtigsten Fragen rund um Verträge, Kaution, Kündigung und Wohngemeinschaften.

Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich allgemeinen Informationszwecken. Er stellt keine Rechtsberatung dar und ersetzt nicht die Beratung durch Fachanwälte oder Beratungsstellen.

Allgemeines

Begriff der Wohngemeinschaft

Eine Wohngemeinschaft (WG) ist ein Mietverhältnis, in dem mehrere Personen gemeinsam eine Wohnung nutzen. Dabei können alle Mitbewohner gleichberechtigte Hauptmieter sein oder es gibt einen Hauptmieter, der untervermietet.

Mietrechtsgesetze

Das deutsche Mietrecht ist überwiegend im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt. Ergänzend greifen zahlreiche Verordnungen und Richtlinien, die den Schutz von Mietern und Vermietern sicherstellen.

Mieter, Untermieter, Vermieter

Mieter schließen den Hauptvertrag mit dem Vermieter. Untermieter wohnen aufgrund einer Vereinbarung mit dem Hauptmieter. Vermieter stellt Wohnraum zur Verfügung und hat Anspruch auf Mietzahlungen.

Vertragsschluss

Ein Mietvertrag kommt durch die Einigung zwischen Mieter und Vermieter zustande. Er kann schriftlich oder mündlich geschlossen werden – eine schriftliche Fixierung ist jedoch dringend empfohlen.

Formfragen

Miethöhe

Die Höhe der Miete wird im Vertrag festgelegt. Maßstab ist die ortsübliche Vergleichsmiete, Mietspiegel bieten hier Orientierung.

Kaution

Eine Mietkaution dient der Absicherung des Vermieters für den Fall von Schäden oder Zahlungsrückständen.

  • Barkaution: Der Mieter überweist die Kaution in bis zu drei Raten.
  • Bankbürgschaft: Eine Bank sichert die Ansprüche des Vermieters ab.
  • Verpfändetes Sparbuch: Der Mieter hinterlegt ein Sparbuch auf den Namen des Vermieters.

Erlaubnis des Vermieters zur Untervermietung

Wer einen Teil der Wohnung an Dritte überlassen möchte, benötigt die Zustimmung des Vermieters. Ohne diese kann das Mietverhältnis gefährdet sein.

Klauseln im Mietvertrag

Viele Mietverträge enthalten Zusatzklauseln, z. B. zu Schönheitsreparaturen oder Haustierhaltung. Nicht alle Klauseln sind automatisch wirksam – es kommt auf die konkrete Formulierung an.

Besonderheiten bei Zeitmietverträgen

Bei befristeten Mietverträgen muss ein Befristungsgrund angegeben sein (z. B. geplante Eigennutzung). Ohne diesen Grund gilt der Vertrag unter Umständen als unbefristet.

Mietmängel und Rechtsbehelfe

Mangelbeseitigung

Mieter haben Anspruch auf eine mangelfreie Wohnung. Treten Mängel auf (z. B. Schimmel, Heizungsausfall), ist der Vermieter verpflichtet, diese zu beseitigen.

Aufwendungsersatz

Mieter können Kosten ersetzt verlangen, wenn sie Mängel in Eigenleistung beheben mussten und der Vermieter in Verzug war.

Minderung

Bei erheblichen Mängeln darf die Miete gemindert werden. Die Höhe richtet sich nach der Beeinträchtigung der Wohnqualität.

Schadensersatz

Wenn durch den Mangel Schäden entstehen (z. B. zerstörte Möbel durch Wasserschaden), können Mieter unter Umständen Schadensersatz verlangen.

Kündigung

Bestehen schwerwiegende und dauerhafte Mängel, kann eine außerordentliche Kündigung in Betracht kommen.

Beendigung des Mietverhältnisses

Ordentliche Kündigung

Mieter können mit einer Frist von drei Monaten kündigen. Vermieter benötigen ein berechtigtes Interesse (z. B. Eigenbedarf).

Außerordentliche Kündigung aus wichtigem Grund

Liegt ein schwerwiegender Grund vor (z. B. erhebliche Pflichtverletzungen), kann das Mietverhältnis fristlos beendet werden.

Auszug eines WG-Bewohners

In Wohngemeinschaften ist der Auszug einzelner Bewohner oft kompliziert. Je nach Vertragsgestaltung (ein Hauptmieter oder mehrere gleichberechtigte Mieter) muss entweder der Vertrag angepasst oder ein neuer abgeschlossen werden.

Renovierung

Ob und in welchem Umfang Renovierungen beim Auszug erforderlich sind, hängt von den Vertragsklauseln ab. Nicht alle Klauseln zu Schönheitsreparaturen sind wirksam.

Kautionsrückzahlung

Nach Auszug hat der Mieter Anspruch auf Rückzahlung der Kaution. Der Vermieter darf einen angemessenen Zeitraum (meist bis zu 6 Monate) zur Prüfung möglicher Ansprüche nutzen.

Fragen der Zwangsvollstreckung

Zwangsvollstreckung

Kommt es zu Mietrückständen, kann der Vermieter nach einer Kündigung die Zwangsräumung betreiben. Dies erfolgt über das zuständige Amtsgericht. Für Mieter können im Falle von Zahlungsunfähigkeit Schuldnerberatung oder Sozialämter wichtige Ansprechpartner sein.

Die 5 häufigsten Fragen zum Thema Mietrecht

Wie hoch darf eine Mietkaution in Deutschland sein?

Maximal drei Nettokaltmieten, zahlbar in bis zu drei Raten.

Wann darf die Miete gemindert werden?

Bei erheblichen Mängeln, die die Wohnqualität spürbar beeinträchtigen (z. B. Heizungsausfall).

Welche Kündigungsfristen gelten für Mieter?

In der Regel drei Monate. Für Vermieter gelten längere Fristen, abhängig von der Mietdauer.

Braucht man die Zustimmung des Vermieters zur Untervermietung?

Ja, eine Genehmigung ist erforderlich. Ohne Zustimmung kann das Mietverhältnis gefährdet sein.

Wie lange darf ein Vermieter die Kaution einbehalten?

Üblicherweise bis zu sechs Monate nach Auszug, um mögliche Ansprüche zu prüfen.

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